Sonntag, 30. März 2025


Okay, das Keyboard ist gerichtet, ebenso die Stühle für den Chor. Auch der Flügel ist zurechtgeschoben. Die Lieder sind angeschlagen, die Mikrofone mit neuen Mikros versehen, die Requisiten vorbereitet, die Scheinwerfer ausgerichtet, die Agenden für die Sprecherinnen und Sprecher vorbereitet. Jetzt nur noch den großen Papp-Baum vor dem Taufstein aufrichten und die Konfikerzen entzünden – und dann hoffen, dass alle pünktlich kommen. Denn heute war ja Zeitumstellung, leider zu Ungunsten der beteiligten Konfirmandinnen und Konfirmanden, die eine Stunde weniger Schlaf hatten.

Aber es hat geklappt: Pünktlich um 10 Uhr konnte der Konfigottesdienst 2025 beginnen, souverän eröffnet von Juliana und Paulina, die darüber philosophierten, wie schnell doch die Zeit vergangen ist, und das Thema vorgaben: „Was zählt“ – Was zählt im Leben? Reichtum, Sicherheit, Erfolg, Familie, Freunde, Gesundheit oder der Genuss? Im Eingangsteil kamen viele Ideen und Meinungen zur Sprache, wenngleich die Bedeutung von Familie und Freunden unstrittig war. Menschen brauchen Gemeinschaft, sonst wird´s nichts mit dem Glücklichsein. Und wie einsam ein Mensch werden kann, der seinen Fokus allein aufs Geld legt, zeigte anschauliche die als Anspiel aufbereitete Geschichte von Zächaus. Der kleine Oberzöllner hatte es sich nämlich zur Gewohnheit gemacht, seinen Mitmenschen das Geld aus der Tasche zu ziehen, ohne zu merken, wie sehr er sich damit selbst isolierte und immer mehr ins Abseits geriet. Erst als Jesus bei ihm einkehrte und ihn den Wert von Gemeinschaft spüren ließ, begriff er seinen Fehler und versprach, nicht nur das ergaunerte Geld vierfach zurück zu zahlen, sondern die Hälfte seines Besitzes den Armen zu geben.

Und so wie Zachäus, so machten es im Anschluss auch die Konfis: Von den rund 4000 Euro, die sie bei der Christbaumaktion erwirtschaftet hatten, spendeten sie 2000 Euro an das Kinder-Hilfswerk UNICEF der Vereinten Nationen zur Linderung der Not im komplett zerstörten Gaza-Streifen und dem kriegsgebeutelten Sudan. Rainer Ringelstein von UNICEF Mannheim nahm den symbolischen Scheck entgegen und dankte herzlich für das große Engagement. Die restlichen 2000 Euro verbleiben in unserer Gemeinde zugunsten der KU- und Jugendarbeit.

Im Anschluss an Fürbitten und Vaterunser gab´s dann mit „Amen“ noch einmal den Elternchor zu hören, der unterstützt von Mitgliedern des Gospelchores „Rainbow“ drei beschwingte Stücke zum Besten gab. Danach waren alle zum Empfang ins Gemeindehaus eingeladen, wo neben Sekt & Selters frisch gebackene Blätterteigstückchen zur Stärkung gerichtet waren. Nur die Konfis mussten sich noch etwas gedulden: Erst stand das Pressefoto zur Spendenübergabe auf dem Programm, danach auf der Kirchentreppe noch das offizielle Konfifoto. Aber so ist das nun mal, wenn man zu den Hauptpersonen gehört.

Die Evangelische Kirchengemeinde ist stolz auf ihre Konfirmandinnen und Konfirmaden und dankt für den wunderbaren Gottesdienst. Es war einfach schön wie facettenreich Henri den Zachäus mimte oder wie reflektiert Lea, Larissa und Michelle ihre Predigtgedanken formuliert und vorgetragen haben. Wobei es eigentlich ungerecht ist, einzelne Konfis hervorzuheben, da an diesem Tag alle Konfis wie der kleine Zachäus über sich hinausgewachsen sind.

Danke auch an die Mitglieder des Elternchores und des Gospelchores unter der Leitung von Michael Leibfried, unseren Organisten Henning Scharf, den Teamern für die Vorbereitung, Frau Schober für das Blätterteiggebäck, dem Empfangsteam im Gemeindehaus und allen, die sonst noch mit angepackt haben. 


Donnerstag, 6. Februar 2025

Gönnt Euch was!

Sich selber was Gutes zu gönnen, ist wichtig. Sonst laugt man aus. Genauso wichtig aber ist es, dass wir einander Gutes gönnen, auch wenn uns selbst das Gute in dem Moment vergönnt ist. Sonst kippt die Stimmung.

Mir wird das immer wieder bei der Arbeit mit Kindern bewusst, wenn es darum geht, Aufgaben oder Rollen zu verteilen. Regelmäßig hakt es bei der Frage: „Warum darf der das und nicht ich?“. Selbst wenn ein Kind etwas gar nicht möchte, kann es passieren, dass es die ungeliebte Aufgabe einem anderen neidet: „Warum darf die schon wieder den Morgensegen sprechen?“ – „Willst Du es denn?“ – „Nö!“. Das Prinzip ist immer dasselbe: Wehe, es kommt einer zu gut weg. Nicht selten sind die größten Störer am schnellsten dabei, die Fehler anderer in der Erwartung zu verpetzten, dass die gefälligst auch einen auf den Deckel bekommen. Es ist zum Mäuse melken! Dabei könnte das Miteinander so entspannt sein.

Aber mache ich es anders? Als Erwachsener halte ich meine Zunge besser in Zaum, aber die Frage „warum der und nicht ich?“ kenne ich nur zu gut – z.B. mit Blick darauf, wie es sein kann, dass der Gast am Nachbartisch, obwohl er nach mir kam, schon den Salat gebracht bekommt, während ich noch auf mein Getränk warte!“. Oder wenn ich sehe, wie jemand Dank und Würdigung für eine Arbeit erfährt, die ich nach eigenem Ermessen viel besser und länger erfülle, ohne jemals eine besondere Anerkennung erhalten zu haben. Das fühlt sich „ungerecht“ an und macht echt miese Laune.

In dem Gleichnis von den „Arbeitern im Weinberg“ erzählt Jesus davon, wie ein Weinbergbesitzer (= Gott) jedem Arbeiter den gleichen guten Lohn zahlt, egal wie lange er für ihn gearbeitet hat. Und auch da gibt es mächtig Knatsch: Die Arbeiter mit den meisten Stunden auf dem Buckel erhalten zwar den vereinbarten Lohn, wollen aber nicht akzeptieren, dass die anderen genauso viel bekommen. „Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will?“ fährt der Weinbergbesitzer dem Protestführer in die Parade – und setzt noch eine Frage drauf: „Siehst Du so scheel drein, weil ich so großzügig bin?“ Damit endet Gleichnis. Eine Antwort gibt es nicht. Denn die Frage, ist die Frage an uns: Warum missgönnen wir anderen ihr Glück?

Und was sagen unsere Jugendlichen?

Beim ökumenischen Konfitag am 25. Januar 2025 haben sich Konfis, Firmlinge und Ministranten intensiv mit dem Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg beschäftigt. Einige bereiteten es als Anspiel vor, andere schrieben einen Dialog, in den sie ihre Meinungen zum Verhalten des Weinbergbesitzers einfließen ließen. Die Ergebnisse wurde abends beim ökumenischen Jungendgottesdienst um 18 Uhr in der Evangelischen Kirchen vorgetragen. Für mich als Pfarrer war es dabei spannend zu hören, wie gut die Jugendlichen begriffen hatten, worum es Jesus mit dem Gleichnis ging, aber dennoch viel Verständnis für die Protestierenden formulierten – und damit die Aufmerksamkeit auf einen wichtigen Punkt lenkten: Es reicht eben nicht zu sagen „Gönnt Euch was!“, wenn das Rechtsempfinden gestört ist. Anderen etwas zu gönnen, ist leicht, solange es mir selber gut geht und ich an Wertschätzung keinen Mangel habe. Aber aus dem Gefühl der Benachteiligung heraus ist das nicht möglich, schon gar nicht wenn mir jemand aus einer scheinbar moralisch höheren Position die Gönnerlaune vorschreiben will. Das macht meine Laune noch schlimmer.

Gefühle und Empfindungen sind nun mal wie sie sind. Mit dem erhobenen Zeigefinger ist da nichts zu wollen. Dann lieber mal so stehen lassen und überlegen, ob sich Spannungen nicht auf anderen Wegen lösen oder lockern lassen. Manchmal hilft ja schon eine kleine Geste oder wertschätzende Aufmerksamkeit – etwa in der Form, wie sie unsere Teamerinnen und Teamer zusammen mit Konfi-Mutter Nicole Schober am Vormittag vorbereitet hatten: Getreu dem Motto „gönnt Euch was“ gab´s nach dem Gottesdienst für alle Besucherinnen und Besucher köstliche Blätterteigtaschen sowie Sekt & Selters (+ Apfelschorle) im Gemeindehaus. Herzlichen Dank für diesen leckeren Beitrag.

Und herzlichen Dank auch und vor allem an die „Chor-Werkstatt“ unter der Leitung von Joachim Dallinger, die den Jugendgottesdienst wie schon im letzten Jahr mit schmissigen Liedern begleitet und belebt hat. Vor allem das Motto-Lied: „Weite Räume meinen Füßen“ hat richtig Laune gemacht und eine Ahnung von der befreienden Kraft des Glaubens vermittelt.



Dienstag, 4. Februar 2025

 

Alle Jahre wieder kommt das Christbaumteam – und durchkämmt die Straßen Heddesheim nach ausrangierten Weihnachtsbäumen. Auf sechs Schleppern mit Anhängern ging es am Samstag, den 11. Januar, um 9.00 Uhr vom Badeseeparkplatz aus in die von Kirchengemeinderat und Chefkoordinator Dirk Kollmar eingeteilten Reviere, wo sich die rund 35 Konfis, Jugendlichen und Teamer zusammen mit dem Pfarrteam auf die Suche nach den nicht immer leicht zu findenden Bäumen machten. Manche waren bereits an Eckpunkten zusammengezogen worden, andere versteckten sich etwas schüchtern in Einfahrten. Manche waren schon aufgrund ihrer Größe nicht zu übersehen, von anderen blieb nur mehr ein kahles Gerippe aus den Rabatten zu ziehen. In Einzelfällen wurde auch mal ein Baum übersehen, in anderen Fällen wurde er zu spät vors Haus gelegt und als „übersehen“ gemeldet. Doch ganz gleich, bei wem am Ende der Fehler lag, am Montag wurden alle Übriggebliebenen im Rahmen einer Sondertour von Gerhard Seitz noch nachgesammelt.

Insgesamt konnten bei der Aktion rund 1000 Bäume zusammengetragen werden. Leider war nicht jeder, der seinen Christbaum auf diesem Weg entsorgen ließ, bereit, den enormen ehrenamtlichen Einsatz mit den gewünschten 3,50 Euro zu würdigen. Manche Anmeldeumschläge wurden leer eingeworfen. Schade. Viele haben den Betrag aber auch großzügig aufgerundet, so dass wir am Ende auf Einnahmen in Höhe von 3.767,55€ kamen (rd. 30€ mehr als im letzten Jahr J) . Von diesem Betrag werden 2000 Euro einem gemeinnützigen Zweck zugutekommen, über den die Konfirmandinnen und Konfirmanden frei entscheiden. Der Restbetrag kommt der Konfi- und Jugendarbeit in unserer Kirchengemeinde zugute.

 Zum zweiten Mal gefällt

Auch der Christbaum der Evangelischen Kirche wurde an diesem Tag entsorgt. Allerdings war dieser so groß und mit seinem Fuß so gut und tief in der Bodeneinlassung im Altarraum befestigt, dass es am einfachsten und sichersten war, ihn ein zweites Mal mit der Motorsäge zu fällen und anschließend noch in der Kirche zu zerlegen. So konnten die Einzelteile durch den Seiteneingang hinaus auf den Vorplatz getragen und im Rahmen der Christbaumaktion entsorgt werden.


Die Spuren der Holzfällerarbeiten wurden von dem Team übrigens in vorbildlicher Weise beseitigt. Nach der Entfernung des Baumes war es im Altarraum noch sauberer als vor der Aufstellung J.

 Die Evangelische Kirche dankt herzlich:

  • den Fahrern Gerhard Wenz, Martin Heinz, Jürgen Schaaf, Martin Mayer, Christian Bach,Stefan Bach und Gerhard Seitz, die schweres Gerät und viel Zeit unentgeltlich zur Verfügung gestellt haben.
  • Dirk Kollmar für die perfekte Planung und Koordination.
  • Marion Wiedemuth für´s Kümmern um die Anmeldeboxen bei den Bäckern.
  •  allen Konfis und Jugendlichen für´s fröhliche Anpacken.
  • dem Baumfällteam Kirche mit Carsten, Tim und Nils Keller sowie Paula Paesler.
  • allen Unterstützern, denen wir die Einnahmen verdanken.

Freitag, 31. Januar 2025

Herzliche Einladung zum Elternchor (auch an Patin, Pate, Oma, Opa, Tante ...)

 

Probentermine Elternchor

 

Montag, 17. März, 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr

Montag, 24. März, 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr

Auftritt Konfigottesdienst, 30. März, 10 Uhr

Montag, 28. April, 19 Uhr bis 20 Uhr

Montag, 5. Mai, 19 Uhr bis 20 Uhr.

Auftritt Konfirmation, 11. Mai, 10 Uhr

 

Auch Patinnen, Paten und Angehörige sind herzlich zum Elternchor eingeladen. Wer will kann im Anschluss gern bei den Proben des Gospelchores dabeibleiben.


Sonntag, 3. November 2024

Konficup 2024: Kein Sieg - aber viel Spaß

Man könnte unken und sagen: „Naja, ein Punkt auf der Habenseite und der vierte Platz hinter Ladenburg, Schriesheim und Edingen ist jetzt nicht das beste Ergebnis“. Man könnte aber auch feststellen und sagen: „Wow, Heddesheim gehört zu den vier Gemeinden unseres Kirchenbezirks, die auf Eigeninitiative der Konfis überhaupt ein Team auf die Beine gebracht haben“. Fünfzehn von neunzehn Gemeinden waren erst gar nicht angetreten. Und obwohl Heddesheim das mit Abstand kleinste Team hatte, haben unsere vier Mädchen und vier Jungs alles gegeben, einen Punkt geholt und das Dabei-Sein genossen.

„Es hat sehr viel Spaß gemacht“ beteuerten denn auch Larissa und Lea, die sich mit besonderem Nachdruck dafür eingesetzt hatten, dass Heddesheim bei dem Turnier dabei ist. Herzlichen Dank für Euren tollen Einsatz! 



Sonntag, 22. September 2024

Regio-Konfitag in Heddesheim

Wer hat das Feigenblatt im Garten Eden verloren? Wer hat seine Schleuder auf dem Schlachtfeld liegen lassen? Wer vermisst ein Kästchen mit Weihrauch? Und wem ist die Schiffsfahrkarte „von Jaffa nach Tarsis“ (einfach Fahrt) aus der Tasche gefallen?

Das „Biblische Fundbüro“ im Altarraum der Kirche war eine von insgesamt sieben Wettkampfstationen, an denen die über 110 Konfis aus unserer Region zeigen konnten, was in ihnen steckt – an biblischem Wissen und Scharfsinn, aber auch anderen praktischen Fähigkeiten: Bei der Station „David gegen Goliath“ im Kirchgarten ging es darum, mit Konzentration und Augenmaß möglichst viele Blechdosen mit einer Steinschleuder abzuräumen. Beim „Turmbau zu Babel“ waren Teamfähigkeit und eine ruhige Hand beim Ausbalancieren von Bausteinen mittels einer kollektiv zu bedienenden Schnursteuerung gefragt („Fröbelturm“). Bei der Station „Pfingsten“ kam es auf Wortgewandtheit und Sprachfertigkeit an, um das Wettscrabbeln für sich zu entscheiden, während Schnelligkeit und Geschick an den Stationen „Konflikt in Korinth“ und „Zoff bei den Abrahams“ im Vordergrund standen. Und wer sich bei all dem noch nicht ausreichend gefordert sah, durfte sich in Anspielung auf den „guten Kampf des Glaubens“ (2 Tim 4,7) beim wilden Klobürstenhockey im Gemeindesaal auspowern.

Zum Runterkommen gab´s dann noch eine wertungsfreie Kreativstation im Grünen, wo jede und jeder nach Herzenslust mit bunten Dispersionsfarben Kieselsteine in Marienkäfer, Pinguine oder Melonenstücke verwandeln konnte – und zur leiblichen Stärkung ein Mittagsbuffet mit 16 Partypizzen, bei dem sich die Döner- und die Pommes-Pizza als Renner erwiesen.

Vier Stunden dauerte die heiße Wettkampfphase inklusive Mittagspause. Danach ging es noch einmal in die Kirche, wo alle gespannt auf die Verkündigung der Ergebnisse warteten, die eifrig im Gemeindehaus zusammengetragen wurden. Dabei stets im Blick: der goldene Wanderpokal mit seiner bunten Gummibärenfüllung, den es erstmalig zu gewinnen gab. Wohin würde er wohl gehen?

Bei der Gesamtauswertung aller Gruppenergebnisse erzielten die Konfis aus Edingen mit ihren beiden Gruppen den mit Abstand besten Schnitt vor Ladenburg, Heddesheim sowie Ilvesheim und Neckarhausen, die gemeinsam als „Ilveshausen“ angetreten waren. Aber dafür gab´s „nur“ Urkunden. Und das beste Einzelteam konnte ja auch aus einer der schlechter platzierten Gemeinden kommen …

Tat es aber nicht! Auch in der Einzelwertung hatten die Edinger mit dem Team „Edingen I“ die Nase vorn. Mit 533 Punkten lagen sie knapp vor Team „Ladenburg I“ mit 520 Punkten. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung! Und ein herzliches Dankeschön an alle Teamerinnen und Teamer, die den Hauptamtlichen aus den Gemeinden geholfen haben, das Großereignis zu stemmen.

Wir freuen uns auf nächstes Jahr, wenn wir den Pokal dann hoffentlich mal nach Heddesheim holen!



Dienstag, 6. August 2024

Gisela und die Schnaken: Rückblick auf das Wochenende in Gernsheim


Auch gut geplante Reisen verlaufen nicht immer nach Plan. Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Schon bei der Abfahrt am Freitag, den 28. Juni, fürchteten wir, das Busunternehmen hätte uns vergessen oder den Abfahrort durcheinandergebracht. Aber okay, der Bus stand im Stau. Kann passieren.

Angekommen in Maria Einsiedel mussten wir feststellen, dass die zuletzt nach oben korrigierte Teilnehmerzahl nicht angekommen war. Zudem waren beide Hausmeister krankheitsbedingt ausgefallen. Die eifrigen Küchenkräfte taten zwar ihr Bestes, um die Ausfälle zu kompensieren, aber ein wenig holprig blieb´s.

Immerhin: die Anmietung der Grillhütte für Freitagabend hatte geklappt. Würstchen und Salate waren lecker. Das Wetter meinte es schon fast etwas zu gut (schwitz!). Und das Spiel „Wo ist Gisela?“ auf dem Fußballfeld hinter der Grillhütte, machte echt Laune (Anm.: bei „Gisela“ handelt es sich um eine Plüschgiraffe, die es mit Teamgeist und Geschicklichkeit vor den Augen eines strengen Wächters zu entführen gilt).

Mit beginnender Dämmerung brachen wir dann zur obligatorischen Nachtwanderung auf – und mussten schnell feststellen: Wir waren nicht allein. Unzählige Schnaken umschwärmten unser Gruppe und ließen auch die folgenden Tage nicht mehr von uns ab. Kein Wunder bei dem heißen Klima und der Umgebung: Die Wallfahrtsstätte „Maria Einsiedel“, der das Jugendhaus angegliedert ist, liegt unweit des Rheins in den Feldern umspült vom „Winkelbach“ (wie die „Lauter“ ab Bensheim heißt), die mit ihren ufernahen Biotopflächen herrliche Brutstätten für Insekten bietet.

Dass nach Abschluss der Wanderung die Teamer (inkl. Vikar und Pfarrer) auf dem Jungsflur keine Nachtruhe fanden, lag allerdings nicht an den Schnaken, sondern den mitgereisten Plagegeistern, die sich im hintersten Zimmer eingenistet hatten. Ärgerlich! Aber nachdem es die letzten Jahre erstaunlich ruhig geblieben ist, war es vielleicht ja mal wieder an der Zeit für eine gestohlene Nacht …

Ungeachtet des Schlafdefizits stand der Samstagvormittag im Zeichen von Kleingruppenarbeiten zu verschiedenen Themen. Unter Leitung von Vikar Steffen Götze beschäftigten sich die Konfis mit dem Thema „Beten“, setzten sich bei Pfarrerin Franziska Stoellger mit ihren Taufsprüchen auseinander, notierten unter Anleitung der Teamer Negativerfahrungen, um sie zum Zwecke ihrer Vernichtung in der „Black-Box“ zu versenken, und gestalteten bei Pfarrer Dierk Rafflewski eine Händebild, um der eigenen Individualität Ausdruck zu verleihen.

Nach einem leckeren Mittagessen ging´s am Nachmittag in fünf Neigungsgruppen an die Vorbereitung des Gottesdienstes, den wir am Sonntagvormittag gefeiert haben. Dazwischen lag ein bewegter Abend mit dem erfolgreichen EM-Achtelfinalspiel von Deutschland gegen Dänemark (wo das Elfmeterglück noch auf deutscher Seite lag), und einem heftigen Gewitter, dem fast ein vorbeifliegender Storch zum Opfer gefallen wäre. Nach dem Crash mit der Hauswand hatte er sich jedoch schnell wieder berappelt und das Weite gesucht.

Kurz vor der (pünktlichen) Heimfahrt, nach dem etwas zähen Zimmerputz und einer ausgelassenen Wasserschlacht auf dem Fußballfeld, hatten die Konfis noch Gelegenheit, sich über das Wochenende auszulassen. Hauptkritikpunkt waren die bereits erwähnten Schnaken, die wir so massiv noch nicht erlebt hatten. Aber das war „höhere Gewalt“. Nächstes Mal denken wir an einen Extra-Vorrat Mückenspray.

Mit Abstand die meisten Sympathiepunkte konnte Giraffe Gisela einheimsen. Sie war der heimliche Star des Wochenendes. Das Spiel „Wo ist Gisela“ hat schon jetzt Kultcharakter. Darüber hinaus gab´s viele Pluspunkte für – man höre und staune! – das eigenständige Vorbereiten und Abhalten des Gottesdienstes am Sonntagmorgen. Einen Gottesdienst „abzusitzen“ ist scheinbar etwas ganz anderes, als ihn mit Eigenbeteiligung zu beleben. Gut zu wissen. Warum sollten Konifs nicht auch in unserer Kirche öfters mal am Sonntag zu Wort kommen? Wir lassen uns was einfallen – und werden sehen, ob sich die Begeisterung hält.