Längst war alles geplant: Sowohl mit der Landeskirche als auch mit dem örtlichen Ordnungsamt war das Hygiene- und Sicherheitskonzept für die diesjährige Christbaum-aktion abgestimmt worden. Doch wenige Tage vor dem Start kam das "Aus" durch eine Landesverordnung. Die Schlepper mussten in den Höfen bleiben.
Aber wenn die Konfis nicht zu den Bäumen kommen, kommen die Bäume eben zu den Konfis: In Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt und dem Bauhof wurde eine Christbaumsammelstelle auf dem Badeseeparkplatz eingerichtet, wo freitags zwischen 12 und 18 Uhr und samstags zwischen 8 und 14 Uhr ausgediente Bäume abgegeben werden konnten. Den "Sicherheitsdienst" übernahmen jeweils 2 Konfis in Schichten - mit Mund- und Nasenschutz unter Beachtung der Abstandsregel. Das war zwar nicht dasselbe wie die klassische "Christbaumaktion", aber die Konfis waren mit Lust und Einsatz dabei. Bezeichnend dafür das Zitat eines Konfis auf die Frage von Dieter Kolb, der als Vertreter des Mannheimer Morgens die Aktion besuchte: "Toll, dass es die Aktion gibt. Endlich mal wieder
etwas Sinnvolles tun. Und es fühlt sich nach Normalität an."
Etwa 400 bis 500 Bäume wurden abgegeben - deutlich weniger als sonst. Dafür gab es weder Staus noch Wartezeiten, was in Corona-Zeiten kritisch gewesen wäre. Zudem zeigten sich die Christbaum-Bringer erfreulich spendenfreudig. Einige, die bei der Abgabe kein Geld dabei hatten, kamen sogar noch ein zweites Mal, nur um etwas in die Konfi-Kasse zu werfen. Danke!
Und spannend war auch, wie die Bäume transportiert wurden: Am häufigsten war die Methode "en bloc" mit dem Weihnachtbaum im Auto, dicht gefolgt von "zersägt und verpackt", um das Nadeln im Auto zu verhindern. Andere transportierten den Baum da, wo sonst zu dieser Jahreszeit die Skier transportiert werden, nämlich auf dem Dachgepäckträger. Schön zu sehen, war auch die "Wallfahrtsvariante": Die ganze Familie mit Kindern, Hund und Kegel zieht den Baum in ihrer Mitte zum Badesee. Manche kombinierten die "Wallfahrtsvariante" mit dem Bollerwagen vom letzten Vatertag, während es einige wenige mit "Herkules" hielten und den Baum frei durch den Ort trugen. Für besonderes Aufsehen sorgte ein Fahrradfahrer, der den Baum nach der Methode "Schwäbische Eisenbahn" kurzerhand hinten an den Gepäckträger band und so durch den Ort schleifte.
Herzlichen Dank, dass die Aktion in dieser Form möglich war, an das Ordnungsamt Heddesheim, den örtlichen Bauhof, Dirk und Franziska fürs Organisieren, die Familie Keller für´s Zersägen und Transportieren von unserem Kirchen-Weihnachtsbaum - und natürlich an die Konfis!